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vom Lieblhof
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Biobauer bittet Unkraut zur Totalrasur

14.01.2015

SUBEN, ST. MARIENKIRCHEN. Man nehme einen schlauen Bauer und einen findigen Tüftler. Und fertig ist in gut einem halben Jahr ein Unkrautbomber allerbesten Bio-Zuschnittes.

Der Bauer ist einer, wie man ihn sich heute wünscht. Fortschrittlich bis ins kleinste Detail ist alles, was Hannes Liebl in Suben angeht. Sein Bauernhof ist deshalb immer wieder Treffpunkt von Exkursionen. Egal, ob es ums richtige Kompostieren oder die Stromgewinnung mit dem eigenen Kraftwerk im Keller geht. Egal, ob es um Rapsöl betriebene Gerätschaft oder – wie jüngst -– die Präsentation eines „Unkrautbombers“ geht. Wobei der Begriff „Unkrautbomber“ vom Verfasser deshalb gewählt wird, weil ihn das an einen Traktor gekoppelte, zwölf Meter Breite Schneidwerkzeug an die Flügel von „Rübenbombern“ erinnern.

Dabei liege ich schon mit der Bezeichnung Unkraut völlig daneben. Bauer Liebl spricht ausschließlich von „Beikäutern“, kein einziges Mal kommt ihm der Begriff Unkraut über die Lippen. Recht hat er, der liebe Gott hat auch dem Unkraut seinen Sinn gegeben – etwa bei der Verwendung als Heilkräuter.

Trotzdem sind es aber die Beikräuter die Liebl, der derzeit seinen gesamten Betrieb auf bio umstellt, das Leben zur Qual machen. Also suchte er schon im Herbst des Vorjahres einen findigen Tüftler, der ein Gerät zur Bekämpfung dieser Beikräuter bastelt. Mit Neffe Thomas Jell, einem technischen Zeichner, begab sich Liebl auf Suche. Um schnell fündig zu werden. „Wenn einer unser Ansinnen versteht und – was noch viel wichtiger ist – in Form eines Gerätes in die Tat umsetzen kann, dann der Karl Deschberger aus St. Marienkirchen“, waren sich Liebl-Jell schnell einig.

Schließlich sollen Beikräuter beispielsweise in Klee genau so geschnitten werden können wie in Hafer, Gerste oder Mais. Das kürzlich bei Liebl präsentierte Gerät ist tatsächlich von 20 bis rund 170 Zentimeter Höhe einsetzbar. Ein Problem, an dem lange herumgetüftelt werden musste, war, dass Unkraut sich nicht schoppen durfte, sondern nach unten wegfallen sollte. Auch dafür wusste Deschberger eine Lösung.
„Alle Funktionen wie Heben, Senken, Schwenken, Neigen, Messerantrieb ein- und ausschalten können bequem von der Kabine aus betätigt werden."

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